Zur Karriere von Volkmar Brückner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte von 1968 bis 1974 das Studium der Physik an der Lomonossow Universität in Moskau, anschließend bis 1977 meine Dissertation zum Doktor. Obwohl die Bedingungen im Ausland hart waren, konnte ich von meinen ausgezeichneten Professoren viel lernen. Ab 1977 war ich an der Universität von Jena tätig. 1983 absolvierte ich darüber hinaus einen zweiten Doktortitel und erwarb die Lehrbefugnis. Ich leitete eine Forschungsarbeitsgruppe und war auch als Hochschullehrer tätig. Von 1993 bis 1995 war ich unter anderem als Gastprofessor in Amsterdam und Puebla/Mexiko beschäftigt. Während ich mich in Jena damals in erster Linie in der Forschung widmete und nur nebenbei als Hochschullehrer wirkte, ist dies nun in Leipzig umgekehrt: Ich bin seit 1995 an der Telekom Fachhochschule Leipzig vorrangig als Hochschullehrer tätig, ein bißchen Zeit bleibt nebenbei noch, um mit Studenten gemeinsam Forschung zu betreiben.

Zum Erfolg von Volkmar Brückner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist aus meiner Sicht ein Prozent Inspiration und 99 Prozent Transpiration. Man muß sich ein ganz bestimmtes Ziel setzen und sich dann überlegen, wie man dieses am besten erreicht. Eine gute Idee ist nichts wert, wenn man nicht in der Lage ist, sie umzusetzen. Arbeit allein ohne gute Ideen ist ebenfalls nicht zielführend.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Es gibt keinen entscheidenden Einzelfaktor. Erfolg ist eine Kombination aus vielen Aspekten. Ich halte es jedenfalls für wichtig, nach der Entscheidung für eine Ausbildung oder ein Studium nicht rückblickend zu sagen: „Was wäre gewesen, wenn...?“. Natürlich ist auch ein Quentchen Glück notwendig. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Einige Menschen haben mich geprägt. Von meinen Professoren an der Universität Moskau habe ich die logische Vorgangsweise bei wissenschaftlichen Herausforderungen gelernt, ein Professor in Jena hat mir gezeigt, daß es durchaus möglich ist, auch als Rektor noch wissenschaftlich zu arbeiten. Man muß allerdings selbst bereit sein, Aufgaben zu übernehmen, ansonsten können positive Kontakte nicht entstehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine große Rolle. Besonders in der Wissenschaft ist es ohne ein gutes Team nicht möglich, Forschungserfolge zu erzielen. Man muß jedoch gemeinsame Ziele definieren, um auch gemeinsam Erfolg haben zu können.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bei Hochschullehrern trifft eine Kommission die Auswahl. Bei meinen Mitarbeitern ist mir Teamfähigkeit am wichtigsten. Fachliche Qualifikation setze ich voraus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich spreche offen über alle Probleme und bin auch bereit, Vorschläge meiner Mitarbeiter zu berücksichtigen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde von manchen Menschen beneidet, die allerdings selbst nicht bereit wären, diesen Job zu machen. Generell komme ich mit allen Kollegen gut aus.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind eine sehr kleine Hochschule. So besteht die Möglichkeit, daß die Hochschullehrer alle Studenten persönlich kennen. Auch im Rahmen von Praktika können daher wissenschaftliche Versuche für kleine Gruppen von Studenten besser veranschaulicht werden. Wir legen darüber hinaus großen Wert auf Praxisnähe bei optimaler Vermittlung von theoretischen Grundlagen. Dabei werden wir von der deutschen Telekom mit finanziellen Mitteln unterstützt. Im Moment absolvieren überdies knapp 40 Prozent unserer Studenten Auslandspraktika auf der ganzen Welt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau bringt mir glücklicherweise sehr viel Verständnis entgegen, da ich beruflich sehr viele Termine wahrnehmen muß bzw. der Beruf auch ständig ins Privatleben miteinfließt.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Wenn mein Terminkalender es zuläßt, besuche ich Weiterbildungsveranstaltungen, die mein Fachgebiet betreffen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte seine Ziele genau definieren. Darüber hinaus kann ich jedem Studenten nur raten, mindestens einige Monate an Auslandserfahrung zu sammeln. Dies schafft einen völlig anderen Blick auf wesentliche Dinge des Lebens. Daher bin ich auch daran interessiert, daß unsere Studenten ins Ausland gehen und wir ausländische Studenten bei uns willkommen heißen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir wollen die Praxisanbindung unserer Lehre noch intensivieren. Privat möchte ich meinen jetzt fünfjährigen Sohn noch lange auf seinem Lebensweg begleiten.
Ihr Lebensmotto?
Mit Optimismus durch das Leben gehen!

Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen, eine Monographie.