Zur Karriere von Wasso Kaparou

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Als Tochter eines Industriellen (mein Vater besaß eine Firma, die sich mit Getreide beschäftigte) arbeitete ich schon von Kindesbeinen an. Bereits im Volksschulalter kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit der Buchhaltung, die ich später übernahm. Als einzige weibliche Person im Unternehmen wurde ich dementsprechend verwöhnt und fühlte mich sehr wohl. Zuletzt war ich für den Bereich Werbung zuständig. Nach der Matura kam ich nach Wien, weil meine Geschwister schon hier wohnten, da sie Medizin studierten. Mein Vater wollte, daß alle seine Kinder Mediziner werden, nur ich war ursprünglich für die Übernahme der Firma vorgesehen. Ich entschied mich für das Germanistikstudium, das ich aber bald wieder abbrach. Danach absolvierte ich eine Dolmetscherausbildung, die ich abschloß, meinen Beruf übte ich aber nicht aus. Während dieser Zeit lernte ich auch meinen Mann kennen. Als mir zu Ohren kam. Daß in der griechischen Zentrale ein Mitarbeiter gesucht wurde, bewarb ich mich und begann 1980 im ehemaligen Büro in Wien zu arbeiten. Dort war ich bis 1985, dann übersiedelten wir nach Griechenland, wo ich bis 1994 in der Zentrale des Fremdenverkehrsbüro arbeitete. Ich war in verschiedenen Positionen tätig und war zuletzt für das Ministerbüro zuständig. Ich war als Leiterin des Büros für Presse, Termine, Veranstaltungen und Konferenzen verantwortlich und lernte von A bis Z, was Tourismus wirklich bedeutet. Da Wien eine zweite Heimat für mich geworden ist, in der ich mich wie zu Hause fühle, weil ein seelischer Bezug existiert, kehrte ich 1994 wieder in diese Stadt zurück, um die Leitung der griechischen Zentrale für Fremdenverkehr in Wien zu übernehmen.

Zum Erfolg von Wasso Kaparou

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist schön und wichtig, aber nicht alles im Leben. Wenn der berufliche Erfolg zu wichtig wird, leidet das Privatleben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die wertvollste Zeit in meinem beruflichen Leben war die Zeit im Ministerbüro. Dort lernte ich wirklich alles, was man für die Führung eines Büros braucht.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Für mich gibt es nichts Schöneres als die Arbeit im Fremdenverkehr. Ich habe mit Menschen zu tun und lerne Menschen kennen, die ihre wertvollsten Tage im Jahr in unserem Land verbringen wollen. Daher möchte ich ihnen das Beste bieten. Wir nehmen an allen Messen in Österreich teil und machen auch viele Veranstaltungen und Reisen mit Veranstaltern in Griechenland, die wir teilweise mitfinanzieren. Den Bereich Werbung übernehmen wir dabei selbst. Ich liebe meinen Job und könnte mir nicht vorstellen, etwas anderes zu machen, daher arbeite ich gerne.Welche Anerkennung habe Sie erfahren? Die meiste Anerkennung erhalte ich von meinem Vorgesetzten, dem Minister, wenn er mir sagt, ich soll nicht so viel arbeiten. Als wir im Jänner im Rahmen einer Messe eine Ausstellung organisierten, bemerkte er, daß wir den schönsten Stand hatten, das hat mich sehr stolz gemacht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind sehr wichtig und ich beschäftige sehr gute Mitarbeiter, von denen viele schon sehr lange bei uns tätig sind.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Meine Mitarbeiter sollen vor allem Menschen sein und sie müssen ihren Beruf lieben. Sie müssen tüchtig sein und dürfen nicht dauernd auf die Uhr schauen. Wenn es wenig Arbeit gibt, habe ich aber auch nichts dagegen, wenn jemand früher geht, oder einen freien Tag braucht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist sehr schwer für mich, mir Zeit für die Familie zu nehmen. Ich habe keine freien Tage und muß auch am Abend immer wieder Termine wahrnehmen. Meine Tochter ist jetzt schon erwachsen und liebt das Reisen, aber wenn sie in Wien ist, nehme ich mir viel Zeit für sie. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die nächste Generation soll sich etwas mehr bemühen. Seinen Job muß man mit Freude ausüben, er darf kein Zwang sein.