Zur Karriere von Gernot Kronberger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte am Theresianum in Wien und lebte anschließend kurze Zeit in Frankreich. Was meine Branche betrifft, so durchlief ich alle produkttechnischen Stationen. Ich arbeitete bei TBS Kronberger KG im Verkauf, weil es mir Spaß machte und weil ich einen gewissen Background für mein Studium der Handelswissenschaften erwerben wollte. Nach dem ersten Studienabschnitt wollte ich jedoch ins Berufsleben einsteigen und brach das Studium ab, unter anderem auch deshalb, weil es mir zu wenig praxisorientiert erschien. Anschließend leistete ich den Präsenzdienst ab und arbeitete dann als Verkaufsleiter der Firma Kronberger, vorerst ausschließlich im Außendienst. Der Telefonverkauf, den ich bis zum Jahr 2000 betrieb, wurde zu meinem zweiten Standbein. Seit Oktober 2000 bin ich geschäftsführender Gesellschafter der IPS-Printware und habe Verantwortung für 25 bis 30 Mitarbeiter. Unser Unternehmen beschäftigt sich mit Printware. Dazu zählenTintenpatronen, Tonerkartuschen und Farbbänder. Wir handeln mit hochwertigen Alternativprodukten und beschäftigen Verkäufer, die hohen Anforderungen gerecht werden. Unsere Produkte werden unter unserer Eigenmarke produziert und direkt an die Anwender verkauft. Zu unseren Kunden zählen Büros, Handelsfirmen, Anwälte, Banken, Industrieunternehmen und Versicherungen. Wir bieten unseren Kunden auch Lösungen für Bereiche, wie Lagerbewirtschaftung und Retourgut. Das Unternehmen hat seinen Firmensitz in Wien.

Zum Erfolg von Gernot Kronberger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, anerkannt zu werden und Dinge tun zu können, die einem Spaß machen. Geld ist eine angenehme Nebenerscheinung des Erfolges, es ist jedoch wichtig, Erfolg nicht mit Geld gleichzusetzen. Für mich war es beispielsweise ein Erfolg, heuer drei Wochen Urlaub machen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich würde mich durchaus als erfolgreich bezeichnen. Einiges ist mir mißlungen, ich habe jedoch auch viel erreicht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich wurde im Verkaufsbereich groß und bin in der Lage, die Mechanismen des Verkaufs auf viele andere Lebenslagen umzumünzen. Zu meinen wichtigsten Eigenschaften zählen meine Kommunikationsfähigkeit und meine Wertschätzung für die menschlichen Werte meiner Mitarbeiter. Die Freude an der Arbeit ist eine unverzichtbare Voraussetzung für meinen Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Kleinere Probleme gehören einfach zum Alltag und können immer wieder auftauchen. Ein Problem ist immer eine Gelegenheit, Dinge zu überdenken und zu hinterfragen und daher auch eine Chance für einen neuen Anfang. Es ist wichtig, nicht den Kopf zu verlieren. Ich schaue mir in Ruhe an, wie das Problem beschaffen ist, wie bedrohlich es ist und welche Konsequenzen es haben kann. Dann überlege ich mir Gegenmaßnahmen und deren Risiken. Ob ich ein Problem ad hoc löse oder länger überlege, hängt von der Situation ab.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Es gibt drei Hauptgründe für den Erfolg unseres Unternehmens: unsere hohe Produktqualität, die optimale Betreuung unserer Zielgruppe als zuverlässiger Partner, der das Vertrauen des Kunden genießt, und drittens unsere Internet-Plattform, in der wir Kunden die Möglichkeit bieten, unsere Produkte anzusehen und auszuwählen beziehungsweise zu bestellen. In einigen Wochen wird das Internet-Programm in den Testbetrieb gehen, und ab Anfang 2003 bieten wir unseren Kunden auf diese Weise die neuesten Informationen. Der Erfolg unseres Unternehmens ist unter anderem unserer Bereitschaft zuzuschreiben, überholte Werte zu überdenken und sie gegebenenfalls durch neue zu ersetzen. Ein wesentlicher Faktor unseres Erfolges ist auch ein Arbeitsklima, in dem jeder einzelne seine Ideen äußern, sich entfalten und eigenverantwortlich handeln kann. Auf diese Weise ist schon Großartiges zustande gekommen. Eine weitere Stärke liegt in der Nutzung der Synergien unserer beiden Standorte: ein Problem, das auf den ersten Blick unlösbar scheint, läßt sich durch das Zusammenführen der betroffenen Mitarbeiter beider Standorte oft einfach lösen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese beiden Bereiche lassen sich nicht trennen. Wenn es darum geht, Prioritäten zu setzen, so entscheide ich mich im Zweifelsfall für den Firmenbereich, wobei es jedoch zwischen Beruf und Familie eine Wechselwirkung gibt. Ich habe imSommer zum ersten Mal drei Wochen Urlaub gemacht, und dies in einer Periode, in der wir beruflich einen Vier-Fronten-Krieg führten, also in einer sehr anstrengenden Phase. Ich schöpfe aus meinem Privatleben Kraft für das Unternehmen und bin obendrein als Hobby noch mit der Herausgabe einer Oldtimer-Zeitschrift beschäftigt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Eine unverzichtbare Voraussetzung für den Erfolg ist Fleiß. Ein junger Mensch soll sich Dinge anschauen, von erfahrenen Leuten lernen, sich selbst ein Bild von den Dingen machen und selbst aktiv werden. Bevor man erfolgreich wird, muß man sich die Frage stellen, ob man das überhaupt will und wieviel man bereit ist, dafür zu opfern. Ein Rezept für Erfolg gibt es nicht. Man muß an sich selbst glauben, fleißig arbeiten und bereit sein, ständig dazuzulernen. Eine brauchbare Ausbildung wäre eine gute Voraussetzung, aber etwas so Dynamisches wie die Wirtschaft kann man nicht im Hörsaal erlernen, dort kann man nur die theoretischen Ansätze erwerben. Was in der Ausbildung fehlt, ist die Praxis.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in den nächsten Jahren das Unternehmen von einer absolut sicheren und soliden Basis auf Expansionskurs führen. Ein weiteres Ziel war immer, monatlich 7.000,- zu verdienen. Weiters möchte ich mit 45 Jahren die selbe Leistung mit bedeutend weniger Arbeitsaufwand erzielen. Langfristig möchte ich mehr Zeit für mich selbst haben.

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