Zur Karriere von Helmut Effenberger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß meines Studiums der technischen Chemie und Verfahrenstechnik war ich als Universitätsassistent am Institut für Verfahrenstechnik tätig und machte mich 1987 mit der Gründung von Biutec selbständig. Inzwischen ist mein Unternehmen zur größten privaten Prüfstelle für Umweltanalytik und Umwelttechnik in Österreich herangewachsen. Biutec beschäftigt sich unter anderem mit Emissions- und Immissionsmessungen von Luft, Abgasen und Abluft, Trinkwasser-, Abwasser und Grundwasseruntersuchungen, Bodenuntersuchungen, Bodengasmessungen, Baugrunduntersuchungen, Abfallbeprobung und –begutachtungen, Verdachtsflächen- und Altlastenermittlung, Schadensanalyse, Deponieklassifizierungen, Bestimmung der Eluatklasse bzw. des Deponietyps von Böden bzw. Abfällen, Klärschlamm-, Düngemittel und Müllkompostuntersuchungen, Prüfung anmeldepflichtiger Chemikalien, Grundprüfung gemäß § 7 Chemikaliengesetz 1987, Arbeitsplatzüberwachung und Erfassung der Schadstoffbelastung von Personen, Produktionskontrolle, Analyse organischer Substanzen in biologischem Material und Altöluntersuchungen. Wir erstellen darüber hinaus Sanierungskonzepte mit begleitender Überwachung und Qualitätskontrolle während der Sanierung; führen umwelttechnische Baubetreuung, sowie Störfall-, Umweltrisiko- und Sicherheitsanalysen durch, erarbeiten betriebliche Abfallvermeidungs- und Verwertungskonzepte und führen Umweltverträglichkeitsprüfungen durch. Ich beschäftige heute insgesamt 60 Mitarbeiter.

Zum Erfolg von Helmut Effenberger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, in einem angenehmen Umfeld tätig zu sein und Projekte nach meinen Vorstellungen realisieren zu können; einfach zu sehen, daß alles gut läuft. Anerkennung ist mir persönlich nicht so wichtig, weil sie sehr relativ ist, freut mich aber dennoch. Vor allem ist es mich wichtig, selbst auf gute Ergebnisse blicken zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Ich habe bisher viel erreicht und habe noch viele Ziele. Ich konnte die Schwierigkeiten, die sich auch für mich unweigerlich ergaben, überwinden, konnte mein Unternehmen von zwei auf 60 Mitarbeiter ausbauen, werde weiterhin expandieren und sehe mich heute als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, daß ich mich vor allem durch mein Gespür und die Fähigkeit auszeichne, die richtigen Mitarbeiter auszuwählen. Wesentlich für den unternehmerischen Erfolg war auch, die richtigen Strukturen zu schaffen und das Wachstum zu kontrollieren. Ich habe gelernt zu delegieren und zeichne mich durch ein hohes Maß an Fachwissen aus, das ich auch weitergeben möchte. Ich habe große Freude an meiner Tätigkeit, und das ist ein ausschlaggebender Faktor meines Erfolges, weil ich generell davon überzeugt bin, daß man die Dinge, die man gern macht, auch gut macht.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich differenziere je nach Problem und löse es entweder mit meinen Mitarbeitern oder selbst. Für Personalprobleme finde ich beispielsweise erst nach längerem Nachdenken eine Lösung; in diesem Bereich kann es fatal sein, impulsiv zu handeln. Generell treffe ich Entscheidungen allein, nachdem ich alle Meinungen eingeholt und bewertet habe.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die ausschlaggebenden Kriterien für eine gelungene Form der Zusammenarbeit sind für mich fachliche Qualifikation, Loyalität, Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere sie durch verantwortungsvolle Aufgaben und indem ich versuche, die richtigen Mitarbeiter am richtigen Platz einzusetzen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Mein Unternehmen zeichnet sich durch Schnelligkeit, Flexibilität, Effizienz und ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis aus. Ich verfüge selbst über ein enormes Maß an fachlicher Erfahrung und auch meine Mitarbeiter zeichnen sich durch Know-how aus. Unsere Struktur erlaubt uns, rasche Entscheidungen zu treffen und schnell Lösungen zu finden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann die beiden Bereiche kaum trennen, weil ich über dem Büro wohne. Es gab zugegebenermaßen eine Zeit, in der meine Familie unter meinem beruflichen Engagement litt, allerdings habe ich meine Prioritäten mit der Zeit zugunsten meiner Familie – ich habe fünf Kinder – verlagert.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wesentlich ist es, jenen Beruf zu ergreifen, der einem Spaß macht. Nach meinem Dafürhalten kann man nur erfolgreich werden, wenn man seine Tätigkeit gern ausübt. Wer sich selbständig machen möchte, muß sich dessen bewußt sein, daß er eine große Portion Ausdauer, Geduld und Kraft braucht und damit rechnen, daß er – gerade zu Beginn – sehr viel arbeiten muß. Man muß der richtige „Typ“ sein, wenn man Unternehmer werden will – ein solcher wird sich in keinem Angestelltenverhältnis wohlfühlen und solange nicht zufrieden sein, ehe er nicht die Letztverantwortung trägt. Jedem anderen würde ich eher von der Selbständigkeit abraten; man kann auch als Angestellter Karriere machen. Grundsätzlich ist fachliche Ausbildung ein ganz wesentlicher Faktor, um überhaupt bestehen zu können, Persönlichkeitsbildung, und dabei vor allem Führungsqualitäten werden mit steigendem Anspruch der Position immer wichtiger. Hier ist die fachliche Qualifikation zwar Grundlage, aber ohne soziale Kompetenz wird man scheitern.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein berufliches Ziel liegt darin, mit dem Unternehmen durch die Gründung weiterer Filialen innerhalb der EU und in Osteuropa zu expandieren, weil wir derzeit ausschließlich in Österreich tätig sind und uns vor allem der Herausforderung Ostmarkt stellen müssen. Von unserem Standort in Götzis aus möchten wir Italien, Deutschland und die Schweiz bearbeiten.

Fachpublikationen in Fachzeitschriften und Fachbüchern.