Zur Karriere von Ursula Holzapfel

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule entschloß ich mich zum Studium und absolvierte nach der Matura das Pädagogikstudium. Gemeinsam mit meinem Mann begann ich an der Volksschule in Wien-Schwechat zu unterrichten. Nach dem Wechsel in die Volksschule Klosterneuburg entschlossen wir uns, nach Steinakirchen zu übersiedeln und ich begann an der Hauptschule des Ortes zu unterrichten. Ich absolvierte das Lehramt für Sonderschulen und begann 1975 in der Sonderschule Steinakirchen zu arbeiten. Im Zuge dessen legte ich die Lehramtsprüfung für Sonderschulen, Logopädie und für Schulen mit erziehungsschwierigen Kindern, sowie die Spezialausbildungen zum Beratungslehrer und für Motopädagogik ab. Im Jahr 1981 übernahm ich die Direktionsstelle.

Zum Erfolg von Ursula Holzapfel

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, im Bereich des Schulsystems Herausforderungen positiv zu begegnen und durch Leistungen Wertschätzung und Anerkennung zu erhalten. Für mich bedeutet Erfolg auch, Kindern zu helfen und ihnen den weiteren Lebensweg zu erleichtern.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja ich bin erfolgreich, aber da ich ein sehr selbstkritischer Mensch bin, fühle ich mich manchmal nicht so.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren meine Verständnis für Kinder und meine Liebe zur Aufbauarbeit und meine Teamfähigkeit, aber auch mein Sinn, zu wissen, wann Grenzen eingehalten werden müssen. Ich bin ein geradliniger Mensch, der zielorientiert handelt und sich gegenüber Widerständen behauptet. Mir war es immer wichtig, neue Wege zu beschreiten und ich bilde mich, um am Stand der Dinge zu bleiben, stetig weiter. Auch der familiäre Rückhalt und das gute Zusammenspiel meiner Familie und meinem beruflichen Engagement waren ausschlaggebend für meinen Erfolg. Ich bin flexibel, handle sehr realitäts- und praxisbezogen und mein Organisationstalent war zuletzt ein weiterer ausschlaggebender Punkt meines Erfolges.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich suche mir selbst immer wieder neue Herausforderungen und zeige großen Einsatz. Durch mein Engagement finde ich die passenden Lösungen zu den meisten Problemen. Ich setze mich mit den Dingen auseinander und versuche Ziele klar umzusetzen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In den letzten zehn Jahren vollzog sich ein Wertewandel und die Gesellschaft veränderte sich stark. Teile der Erziehung wird unbewußt den Lehrern zugespielt und das halte ich für eine Überforderung ihres Arbeitsauftrages. Auf einen Lehrer kommen dadurch mehr Anforderungen zu und die Eltern sind gegenüber der Schule kritischer geworden. Auch der Rückgang der zu vergebenden Lehrerposten sehe ich als großes Problem. Durch diesen Rückgang müssen nun die Lehrer die Verantwortungsgebiete anderer übernehmen und das wird auf den Rücken der Kinder ausgetragen. Was ich als letztes, aber wichtigstes Problem sehe, ist der Leistungsdruck, der auf der heutigen Gesellschaft lastet. Durch diesen Druck müssen sich Eltern viel zu schnell von ihren Kindern lösen und das schadet dem Wohl des Kindes.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld schätzt mich als fleißigen und teamfähigen Menschen, der viele wichtige Details in die Realität umsetzt. Man erkennt mich als Fachfrau an und fragt mich oft um Rat.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter durch eine wohldurchdachte Vergabe von Verantwortungsgebieten. Ich nehme mir sehr viel Zeit für meine Mitarbeiter und versuche stets, Probleme im Team zu lösen. Anregungen nehme ich zur Kenntnis und Ideen versuche ich in die Realität umzusetzen. Gemeinsam wird ihre Effizienz getestet und positive Erfahrungen weiter genützt. Learning by doing. Auch negative Erfahrungen können für die Weiterentwicklung nützlich sein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Sohn ist mittlerweile schon erwachsen und mein Mann geht in seiner Arbeit genauso auf wie ich. Durch diese familiären Grundlagen kann ich Beruf und Privatleben sehr gut miteinander vereinbaren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich permanent weiter und versuche gute Ideen in mein eigenes Schulkonzept aufzunehmen. Auch meinen Mitmenschen versuche ich wichtige Dinge klar zu machen und die Weiterbildung meiner Angestellten ist für alle sehr wichtig und selbstverständlich.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mein Rat an die nächste Generation lautet, Verständnis gegenüber den Mitmenschen aufzubauen und soziale Grundwerte zu pflegen. Für Eltern ist es wichtig, Grenzen zu setzen und sich mit dem Kind richtig auseinanderzusetzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, weiterhin bewußt in einem Team zu arbeiten und die Aufbauarbeit auf verschiedensten Gebieten erfolgreich durchzusetzen. Ein weiteres Ziel ist, wieder mehr Zeit für mich zu gewinnen.