Zur Karriere von Gertraud Obermair

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Meine Karriere in der Reisebranche begann 1972 bei der Fluglinie Atlantis in Frankfurt in der Hotel- und Passageabteilung bzw. der Flugabfertigung. Nach dem Wechsel zu Bahamas World Airline war ich als Assistentin des European Manager tätig, bis ich 1975 nach Österreich zurückkehrte. Meine Erfahrung in Reisebüros sammelte ich zuerst im Welser Büro von SAB Tours, dann bei Raiffeisen Reisen. 1978 übertrug man mir die Führung der Welser Filiale und drei Jahre später wurde ich Verkaufsleiterin für alle Filialen. Nachdem ich 1985 die Konzessionsprüfung mit Erfolg abgelegt hatte, wagte ich 1987 mit einem Kollegen den Sprung in die Selbständigkeit und eröffnete in Linz ein Reisebüro. Nach meiner Übersiedelung im Jahr 1990 nach Gmunden gründete ich das Unternehmen Geo Travel, das ich bis heute sehr erfolgreich zum führenden Reisebüro der Region aufgebaut habe.

Zum Erfolg von Gertraud Obermair

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Freude und persönliche Zufriedenheit und ist etwas, das zu meinem Glück beiträgt. Erfolg gehört zu meinem Leben und ist eine Bestätigung für mein bisheriges Schaffen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Grundsätzlich sehe ich mich als erfolgreich, da wirtschaftlicher Erfolg und Kundenzufriedenheit vorhanden sind. Ich meine aber noch Verbesserungspotential zu erkennen und gebe mich mit dem bereits Erreichten nicht zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend war in erster Linie mein persönlicher Einsatz. Aber auch gesellschaftliches und touristisches Engagement waren immens wichtig.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Da mein Beruf extrem kundenorientiert ist, ist es unerläßlich, eine positive Grundeinstellung zu haben und alles mit Freude und Energie anzugehen. Wenn Probleme auftreten, steht für mich Kundenzufriedenheit an erster Stelle und diese verfolge ich mit großer Konsequenz.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Im geschäftlichen Umfeld ist es einfach so, daß die Dominanz der Männer immer noch vorherrscht. Aber damit kann ich umgehen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ein Meilenstein war für mich der Erhalt der IATA-Konzession im Jahr 1995, mit der mein Reisebüro nun selbst Flugtickets ausstellen darf.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
In der Reisebranche ist vor allem Flexibilität vonnöten. Neue Konzepte, wie etwa meine selbstentwickelten „Sanften Reisen“, die am Markt rasch umgesetzt werden können, haben große Chancen, zu bestehen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Generell zählen für mich nur die Zufriedenheit und die Anerkennung meiner Kunden. 1995 wurde ich auch ausgewählter AUA-Reisepartner, was mich mit Stolz erfüllte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Unverständlich ist für mich, daß es nicht gelungen ist, einen österreichischen Reiseveranstalter am Markt zu etablieren.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute Mitarbeiter tragen immens zum Erfolg bei.Nach welche Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Know-how, perfektes Auftreten und Einsatzfreude, gepaart mit verkäuferischem Geschick, sind für mich Grundvoraussetzungen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ein gutes Arbeitsklima, Lob und die Möglichkeit, an Informationsreisen teilzunehmen, wirken sehr motivierend.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, meine Mitarbeiter sehen mich als kooperativen Teamworker.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind sicherlich die große Angebotspalette und die überdurchschnittliche Einsatzfreude, um unseren Kunden jeden Reisewunsch zu erfüllen. Außerdem wird unsere Produktpalette ständig den Marktanforderungen angepaßt und erweitert.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich verhalte mich sehr partnerschaftlich.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein verständnisvoller Mann und meine beiden Kinder ermöglichen mir ein harmonisches und entspanntes Familienleben.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Eigentlich bilde ich mich ständig fort, gezielt aber ungefähr zwei bis drei Wochen pro Jahr.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich möchte jedem jungen Menschen den Rat geben, sich Flexibilität und Weltoffenheit anzueignen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte noch Fremdsprachen lernen bzw. meine bestehenden Sprachkenntnisse verbessern.
Ihr Lebensmotto?
„Mensch bleiben“.