Zur Karriere von Robert Neubauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Schon im Gymnasium stellte sich heraus, daß ich technisch interessiert bin, daher war klar, daß ich die HTL besuchen würde. Mein Urplan war es, Berufspilot zu werden. Dieses Ziel verfolgte ich, indem ich die HTL für Lufttechnik absolvierte. Ich flog auch eine Zeitlang, es war aber unmöglich, eine Anstellung bei der AUA zu bekommen, daher entschloß ich mich 1995, Maschinenbau zu studieren, was sich als meine wichtigste Entscheidung herauskristallisierte. Schon während meiner Schulzeit an der HTL und auch während der Studienzeit war ich für die Firma IGM Robotersysteme AG tätig, wo ich in Teilzeitprojekten mit der Konstruktion von Roboterzubehör und Steuerungstechnik beschäftigt war. 1990 trat ich gemeinsam mit meinem heutigen Partner in die Firma Ainedter Industrieautomation ein, anfangs war ich als Entwicklungsleiter der Leittechnik, später als stellvertretender Leiter der CAM-Entwicklung tätig. Als die Firma Ainedter 1997 in Konkurs ging, nahmen mein Partner und ich das ganze selbst in die Hand, weil wir den Produkten vertrauten, machten uns selbständig und gründeten die Firma SAA Software Engineering System Analyse Automation GmbH, die wir heute mit 14 Mitarbeitern führen.

Zum Erfolg von Robert Neubauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Einen Teil meiner Träume zur Erfüllung zu bringen - nicht nur berufliche, sondern auch private Träume umzusetzen: das ist Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich konnte schon einige meiner Träume verwirklichen. Ich besuche immer wieder diverse Seminare und mußte in diesem Zusammenhang einmal einen Karriereplan aufstellen. Dabei strebte ich vorerst das Level des technischen Leiters und später die Geschäftsleitung an. Beides habe ich erreicht. Ich hatte zwar niemals explizit vor, eine Firma besitzen, aber das ergab sich automatisch.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaube über einen gewissen Realitätssinn zu verfügen, ich kann zwar träumen, verlasse aber nie den Boden der Realität. Ein weiterer wichtiger Faktor ist es, die richtigen Leute zu kennen. Ohne meinen Partner wäre ich heute nicht in dieser Position. Interessanterweise besteht zwischen uns keine private Freundschaft, sondern nur eine zweckgebundene Partnerschaft. Ich weiß auch immer, wo ich etwas beitragen könnte, daher machte ich sicherlich manchmal mehr als ich muß, aber dieses Engagement führte dazu, daß wir diese Firma übernehmen konnten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Meistens begegne ich Herausforderungen mit Respekt. Ich weiß, daß ich nicht alle annehmen kann. Zuerst bin ich skeptisch, ohne mir den Blick darauf zu verwehren, welche Möglichkeiten es gibt. Ich sage nie sofort zu oder ab. Wenn ich mir aber schließlich etwas vorgenommen habe, bin ich ein zielstrebiger Mensch.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste Anerkennung beruflicher Natur ist die vom Kunden. Ich bin einer Position, in der ich sowohl Mißmut wie auch Anerkennung unmittelbar erkennen kann, wobei die Anerkennung bisher überwogen hat. Ich bin aber auch ein positiver Mensch, der Anerkennung zuläßt. Eine wichtige Form der Anerkennung bekomme ich durch die Mitarbeiter, die mich für mein Wissen schätzen. Die dritte Anerkennung ist privater Natur, wenn man im Freundeskreis immer wieder Komplimente bekommt, weil die Firma immer noch existiert und floriert.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen in Schlüsselpositionen eine sehr wichtige Rolle. Ich brauche Mitarbeiter, auf die ich mich verlassen kann. Mittlerweile haben sich ein paar herauskristallisiert, von denen ich weiß, daß sie ihre Sache gut machen, womöglich sogar besser als ich. Unser Firmenleitbild beinhaltet den Satz: Wir wollen jedes Jahr etwas Neues machen. Das ist unser Ziel, das die Leute hält und sie hart arbeiten läßt, weil sie wissen, daß es in diesem Unternehmen keinen Einheitsbrei gibt. Auf der anderen Seite spielen Mitarbeiter deshalb eine sehr wichtige Rolle, weil das Arbeitsklima ein wichtiger Faktor für den Firmenerfolg ist.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Firma SAA beschäftigt sich mit Steuerungs- und Leittechnik. Wir erzeugen Programme, die automatische Anlagen sich bewegen lassen - Roboter, Fördersysteme, Lagersysteme, und immer mehr auch Logistiksysteme, wo eigentlich die Menschen manuell tätig sind und von der Maschine geleitet werden. Wir produzieren Produkte, die wir für den Kunden maßgeschneidert erweitern, und sind spezialisiert auf das Baugewerbe, aber gerade auf dem Weg, uns zu verbreitern. Unsere Stärken liegen darin, daß wir sehr lösungsorientiert arbeiten, zufriedene Kunden sind uns wichtig, denn nur dann haben wir sie dauerhaft. Wir arbeiten in einer Branche, die nur von Mundpropaganda lebt, und wo man es nur durch perfekte Referenzen schafft, daß die Kunden aktiv anrufen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Flexibilität und Lösungsorientiertheit zeichnen unsere Firma gegenüber dem Mitbewerb aus. Wir haben in unserer Stammbranche sehr viel Mitbewerb, wir können uns aber sehr gut mit ihm arrangieren und uns durchsetzen, weil wir anders arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ein Faktor auf dem Weg zum Erfolg ist die Tatsache, daß ich es perfekt schaffe, abzuschalten. Ich kann Tag und Nacht in der Firma sein, aber wenn ich draußen bin, kann ich mich erholen und regenerieren. Aus dem Familienleben schöpfe ich viel Kraft. Ich war nie jemand, der sich nur auf die Arbeit konzentriert.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß die Herausforderungen, die das Leben bietet, annehmen. Man darf sich nicht davor fürchten, denn nur wenn man sie positiv annimmt, kann man sie lösen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte, daß unsere Firma noch wächst, sie darf aber nicht zu groß werden. Ein weiteres Ziel ist es, mehr zu delegieren und Verantwortung abzugeben.
Ihr Lebensmotto?
„Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.“ (Johann Wolfgang von Goethe).