Zur Karriere von Anton Holzmann

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß meiner Maurerlehre und meiner Gesellenzeit arbeitete ich als Montageleiter für die Firma Hillmaier in Attnang-Puchheim. Im Auftrag der Voest stellten wir Fundamente und Bodenplatten für Industrieanlagen im Ausland her, in der damaligen DDR, in Saudi-Arabien und auf den Philippinen. Ich war neun Jahre lang praktisch immer im Ausland tätig. Dann lernte ich meine Frau kennen und arbeitete ab 1989 als Hochbaupolier und im Außendienst im Unternehmen meines Schwiegervaters, der Firma Kriechbaum in Gaspoltshofen. Ein Arbeitsunfall, an dessen Folgen ich noch heute leide, beendete meine Arbeit auf den Baustellen. Im Jahr 2000 machte ich mich selbständig und beschäftige mich gemeinsam mit sieben Mitarbeitern mit Estrichen, Isolierungen und Bodenbelägen, wobei ich häufig als Subunternehmer tätig bin.

Zum Erfolg von Anton Holzmann

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg zeigt sich in der Bilanz, wenn man eine gewisse Leistung erbringt, und schließlich im Privaten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nach dem Konkurs eines Kunden und Schäden durch das Hochwasser mußten wir ebenfalls Konkurs mit vier Millionen Schilling Schulden anmelden, der in einen 20-prozentigen Ausgleich umgewandelt wurde. Seit drei Jahren starten wir wieder durch und es geht wieder aufwärts.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war eine gehörige Portion Ehrgeiz.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Das ganze Leben ist eine Herausforderung. Erfolg hat man nur, wenn man sich diesen Herausforderungen stellt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das war, als ich voriges Jahr ein Bilanzplus von eineinhalb Millionen Schilling verzeichnen konnte, obwohl ich sämtliche Maschinen bar bezahlt hatte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich traf eine sehr erfolgreiche Entscheidung, als ich mich entschloß, mich selbständig zu machen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist das Beste, ich verstelle mich vor niemandem. Jeder ist ein Original, wer sich verstellt, wirkt falsch.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Familie und ganz besonders mein Schwiegervater haben mich sehr gefördert.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung liegt für mich darin, daß Kunden immer wieder mit mir zusammenarbeiten, obwohl ich nicht der Billigstbieter bin.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Viele Unternehmen gründeten Scheinfirmen in Wien, gaben ein öffentliches WC als Adresse an, boten unterpreisig an, kassierten die Mehrwertsteuer, lieferten sie nicht beim Finanzamt ab und lösten sich dann in Luft auf. Seitdem Subunternehmer nicht mehr die Mehrwertsteuer verrechnen dürfen, hat sich die Branche bereinigt und es wird wieder mit vernünftigeren Preisen gearbeitet. Ein Problem ist, daß es meist bis zu drei Monate dauert, bis eine Rechnung bezahlt wird: 30 Tage werden für die Rechnungsprüfung zugestanden und zusätzlich als Zahlungsziel 30 Tage Skonto oder 60 Tage netto Kassa.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine sehr große Rolle, aber ich verlange von jedem Mitarbeiter Pünktlichkeit, präzise Arbeit und Einsatz für das Unternehmen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für mich zählen Berufserfahrung und jahrelange Praxis.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich entlohne sie gut und pünktlich und motiviere sie auch mittels Prämien, Lob spreche ich mit Maß und Ziel aus.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich habe eine harte Lehrzeit hinter mir, aber heute kann mir keiner etwas vormachen. In meinem Betrieb herrscht ein sehr familiäres Betriebsklima.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir arbeiten sehr qualitätsbewußt und sind daher konkurrenzfähig. Beim Parkett vertreiben wir nur höchste Qualität mit maximaler Nutzschicht.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich verhalte mich nicht neutral. Wenn ich mich gegen Preisdrückerei nicht zur Wehr setzen würde, bekäme ich keine Aufträge.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Familie sieht mich während der Woche selten, denn ich arbeite täglich von 6.00 bis 21.00 Uhr.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Zuletzt absolvierte ich die Meisterprüfung im Bodenlegergewerbe, heute kann ich aber nicht mehr genug Zeit erübrigen, um Kurse zu besuchen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Bevor man sich selbständig macht, soll man sich alles reiflich überlegen. Es ist nicht alles Gold, was glänzt — aber ich persönlich bereue den Weg in die Selbständigkeit nicht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Betrieb so aufbauen und fortführen, daß meine Nachkommen eine gesicherte Zukunft haben.