Zur Karriere von Alois Anderle

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Unser Unternehmen ist seit meinem Urgroßvater ein Familienbetrieb, trotzdem war es für mich nicht selbstverständlich, daß ich eines Tages in unserer Firma tätig sein würde. Ich absolvierte die kaufmännische Ausbildungsschiene der Handelsschule und begann in einem Büro, administrative Tätigkeiten zu übernehmen. Da ich sehr EDV interessiert war, bildete ich mich in dieser Spate weiter. 1992 fragte mich mein Vater, ob ich für kurze Zeit ins Unternehmen eintreten könnte. Weil ich das gesamte Umfeld im Unternehmen kennengelernt hatte, begann ich mich immer mehr für das Unternehmen und seine Aufgabengebiete zu interessieren und entschied, die Lehre zum Bandagisten zu absolvieren. Seither bin ich im Unternehmen meines Vaters tätig, wobei auch mein Onkel unsere Arbeit unterstützt.

Zum Erfolg von Alois Anderle

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ich mit mir als Person, und mit meinen Leistungen zufrieden bin. Für mich ist es sehr wichtig, daß ich den Sinn meiner Tätigkeit erkennen kann und, daß ich mich gefühlsmäßig gut fühle. Auch die positive Resonanz, wie dieses, daß wir durch unsere Behelfe, das Leben unserer Kunden leichter oder schmerzfreier machen können, sehe ich als Erfolg an.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mit meinem Leben zufrieden, kann jedoch mich selbst nicht bewerten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich kann glaube ich recht gut mit unseren Kunden und den Mitarbeitern der Krankenkassen umgehen. Ich legte großen Wert auf meine Ausbildung und war auch gerne innovativ und flexible. Bei Fehlern analysiere ich, und vermeide somit eine eventuelle Wiederholung.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein sehr genauer Mensch, der Qualität in allen Bereichen, als höchste Priorität sieht. Ich aktualisiere meine inneren Einstellungen und formiere mich tagtäglich neu, denn nur durch die tägliche Selbstanalyse, kann ich mich am Markt behaupten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Man mißt mit den kleinen Schritten, die man erfolgreich abschloß, seinen Erfolg. Da man von Kind an immer schon Erfolge erleben konnte, würde ich sagen, daß ich eigentlich immer schon erfolgreich war.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wie in allen Branchen herrscht auch in meiner Branche der Verdrängungswettbewerb, wobei dies für die Branche als ungelöst, für uns als Unternehmen, eher als Herausforderung zu sehen ist.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Grundsätzlich ergibt sich eine Aufnahme, wenn sich nach ein bis zwei Monaten Probezeit heraussellt, daß er ins Team paßt. Wir schätzen geduldige, tolerante und lernbereite Menschen. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß sich Menschen, die nicht aus der Branche kommen, besser als die sogenannten Gelernten, eignen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir motivieren unsere Mitarbeiter durch leistungsgerechte Entlohnung. Weiters bieten wir unseren Mitarbeitern Möglichkeiten zur Weiterbildung an, und führen das Unternehmen, in einer sehr positiven und menschlichen Art. Sonst bin ich der Überzeugung, daß jeder, der arbeitet, von sich aus motiviert sein muß. Als kleiner Familienbetrieb, kann man sich keine Mitarbeiter leisten, die nur ihre acht Stunden ableisten möchten.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Mein Vater ist der Geschäftsführer, mein Onkel hat die verschiedensten Aufgabenstellungen übernommen, und ich arbeite in jedem Geschäftsfeld des Unternehmens. In zweiter Ebene haben wir sechs Angestellte.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Als sehr wichtig erachte ich, daß wir sehr breit gefächert agieren können. Wir können uns glücklich schätzen, daß die Kunden die mit Verordnungen der Ärzte uns aufsuchen, wissen, daß wir über ein sehr großes medizinisches Fachwissen verfügen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ein sehr großes Standbein unseres Unternehmens ist die Stomerversorgung (bei chronischen Darmkrankheiten). Wir brauchen uns durch unser Spezialwissen, daher nicht mit unseren Mitbewerbern in Konkurrenz sehen. Das zweite große Standbein ist die Kompressionstherapie (bei Venenerkrankkungsproblemen oder bei Verbrennungen).
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, mich weiterhin mit Freude und Einsatzwillen, mich meiner Tätigkeit zu widmen und in späterer Folge, den eigenen Zeitgeist den Angestellten so zu vermitteln, daß man sich eines Tages auch in aller Ruhe, vom Unternehmen zurückziehen kann.