Zur Karriere von Franz Reithuber

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich die Fachschule für Hochfrequenztechnik in Steyr und anschließend die höhere Abteilung für Nachrichtentechnik an der HTL Steyr. 1983 schloß ich mein Studium der Elektro- und Biomedizinischen Technik an der TU Graz erfolgreich ab und leistete danach den Präsenzdienst ab. 1984 trat ich in das Berufsleben als Lehrer an der HTL Steyr und als Entwicklungselektroniker in der Abteilung Meßtechnik bei der Steyr Wälzlager GesmbH ein. 1985 heiratete ich meine Frau Elisabeth mit der ich mittlerweile drei gesunde Kinder habe. Seit 1985 leite ich die Elektronik Entwicklungsgruppe der Steyr Wälzlager GesmbH, die 1988 durch einen Verkauf zum Unternehmen SKF umgewandelt wurde. 1990 begann ich mit den Forschungsarbeiten der periodischen Formabweichungsmessungen im Angström-Bereich. 1991 schloß ich meine Dissertation über Quasistatische Rundheitsmessungen erfolgreich ab und promovierte zum Doktor der technischen Wissenschaften. Seit 1991 arbeite ich als Lektor am Collage of Engineering in Holland, und 1993 übernahm ich die Leitung der Abteilung Customer Service. 1994 schloß ich die Ausbildung zum TQM Facilitator ab und übernahm die Leitung der Abteilung Education und Training. 1995 genoß ich die Ausbildung zum Moderator und übernahm im Zuge dessen die Supervisionstätigkeit der ISO 9000 Implementation im Quality Technology Center der SKF Österreich AG. 1996 veröffentlichte ich das Buch Die Breitenau - Mensch, Kultur, Arbeit und Natur. 1997 absolvierte ich die Ausbildung zum Lehrer für Projektmanagement für die gesamte SKF Gruppe und arbeitete bei der Entwicklung des PI-Lehrganges „Qualitätsmanagement für Schulen“ mit. Ich hielt etliche Vorträge und wurde im Jahr 2000 in die Prüfungskommission für den Lehrgang „Qualitätsmanagement für Schulen“ einberufen. Seit dem Jahr 2000 leite ich Seminare zum Thema Moderation und gebe für den Neulehrer-Lehrgang des PI Vorlesungen im Bereich Allgemeine Didaktik. Seit dem Jahr 2001 fungiere ich als Direktor der HTL Steyr.

Zum Erfolg von Franz Reithuber

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich - vor allen anderen Dingen - in erster Linie Harmonie.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Die Parameter, an denen man möglicherweise Erfolg messen kann, sprechen dafür, aber das ist für mich unwesentlich. Ich fühle mich als glücklicher Mensch und erachte mich vor allem aus diesem Grund als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Von Beginn an strebte ich nach Erfüllung und Glück, die Karriere war immer nebensächlich. Ich visierte meine Ziele punktgenau an und verfolgte diese offen und konsequent. Die Freude an der Tätigkeit und das anerkennende und motivierende Umfeld waren ausschlaggebende Kriterien meines Erfolges. Als Führungsperson analysiere ich die kleinen und großen Gruppen, mit denen ich zusammenarbeite, sehr genau. Daraus schließe ich auf die richtigen Methoden, um sie zu leiten und zu motivieren, und kann so auch gruppeninterne Reibungsflächen verringern und die Effektivität maximieren.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich begegne Herausforderungen des beruflichen Alltags mit maßvoller Gelassenheit und genügend Bewegungs- und Denkfreiheit, um mich nicht selbst zu blockieren. So kann ich in die Dichtheit der zu bewältigenden Aufgaben Ordnung bringen und Lösungen finden.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich sehe es als besonders erfolgreiche Entscheidung, die Position des Schuldirektors angenommen zu haben. So konnte ich wichtige Dinge verändern und unser System erfolgreich aufbauen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Natürlich Originalität! Es ist vor allem in unserem Hochlohnland kein Wirtschaftsprinzip, mit den Wölfen zu heulen, das gilt auch für den Bildungssektor. Stattdessen ist es wichtig, sich genau dort zu profilieren, wo man seine Stärken erkennt, und zu versuchen, diese aufzubauen und am Markt erfolgreich abzusetzen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erachte es als schönes Feedback und wertvollste Anerkennung, bei Schülern während der Schulzeit Potentiale aufzubauen, für ihre Formung verantwortlich sein sowie zu ihrem beruflichen Weiterkommen und ihren Erfolgen beigetragen zu haben. Ich sehe es auch als besondere Wertschätzung, daß meine Mitarbeit in der Industrie noch immer gewünscht ist.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Durch mein Engagement erhalte ich von Eltern, Schülern und Lehrern besonders wertvolles Feedback. Sie sind zufrieden und freuen sich, daß ich mich so für sie einsetze. Sie danken mir mit ihrem Vertrauen, ihrer individuellen Unterstützung sowie Eigenengagement und Leistungssteigerungen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Lehrer haben die wichtige Funktion, den Schüler in diversen Entwicklungsphasen zu leiten und seine intellektuellen Fähigkeiten auszubauen und zu prägen. Neben der elterlichen Erziehung tragen Lehrer eine große Verantwortung, junge Menschen formen zu dürfen. Ich würde es nie wagen, den Gesamterfolg auf mich zu beziehen, da ich in meiner Position als Lehrer nur ein Teil des Ganzen bin.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Teamfähigkeit, Offenheit sowie Eigenständigkeit inklusive der Bereitschaft, große Verantwortung zu tragen, sind wesentliche Kriterien. Natürlich gibt es auch einen gewissen Sympathiefaktor, den ich aber auch auszuschalten versuche, da ich verschiedenste Lehrertypen an der Schule beschäftigen möchte.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die größte Motivation für meine Mitarbeiter ist meine Vorbildwirkung.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die große Stärke des Unternehmens liegt neben dem hervorragenden Standort Steyr und dem überaus kompetenten Lehrkörper auch in der Tradition der Schule und in der Kooperation mit anderen Schulen und Firmen. Unser aller Bemühen liegt in der Entfaltung der gegebenen Potentiale, und uns liegt allen sehr viel an der schulinternen menschlichen Nähe und Wärme.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich vereinbare das Berufsleben sehr harmonisch mit dem Privatleben und versuche, diese Bereiche fließend ineinander übergehen zu lassen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Durch den ständigen Transformationsprozeß ist es sehr problematisch, einen Ratschlag an die nächste Generation weiterzugeben. Ich erachte es als dringend notwendig, alte Ideale weiterzugeben und die junge Generation selbst entscheiden zu lassen, ob sie diese annehmen wollen oder nicht.