Zur Karriere von Eduard Grübling

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Hauptschule begann ich 1964 eine dreijährige Gärtnerlehre in Mödling, die ich 1967 als erfolgreichster Gärtnergeselle Niederösterreichs abschloß. Danach trat ich in den seit 1860 in der Familie befindlichen Gärtnereibetrieb ein und übernahm diesen 1964, als mein Vater in Pension ging. 1976 bestand ich die Gärtnermeisterprüfung, seither führe ich den Betrieb eigenverantwortlich. Der Schwerpunkt des Betriebes liegt auf Topfpflanzen, Schnittblumen und der Blumenbinderei. Darüber hinaus gründete ich 1990 mit fünf Freunden die Kabarettgruppe GKG, seit 1997 agiere ich nur mehr mit meinen Kollegen sind Franz Gurnhofer und Christian Klinger. Unser Programm ist sehr kritisch, das letzte trug den Titel Hupverbot. Wir verpacken unsere Programme immer in einen Tagesablauf, das letzte hatte die Psychiatrie zum Thema. Wir behandeln in unseren Programmen brisante Themen wie z.B. extreme Tierliebe, Drogenmißbrauch oder Extremsport. Unsere Programme sind nicht politischer Art, sondern eher zeitkritisch. Seit vier Jahren treten wir auch in der Sendung Narrisch guat im Rahmen des Faschingsprogrammes des österreichischen Fernsehens auf. Unser Vertrag läuft noch weitere vier Jahre. Unsere Unterhaltung greift österreichweit, unser Ziel ist nicht finanzieller Natur, sondern wir unterstützen mit den humanen Eintrittspreisen soziale Projekte. Dafür erhielten wir im Jahr 2002 in Laa an der Thaya den Kabarettorden, der vom österreichischen Hilfswerk vergeben wurde.

Zum Erfolg von Eduard Grübling

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hängt für mich mit allem zusammen, wofür ich bei meinen Mitmenschen gut aufgenommen werde.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich erfolgreich in meinen Tätigkeiten für meine Heimatgemeinde, wo ich auf dem Kultursektor und auch beruflich sehr viel bewegen konnte. Ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen sukzessiven Erfolg war bereits das sehr gute Verhältnis zu meinen Eltern und meiner Familie. Meine Frau stand mir stets zur Seite und tolerierte auch meine vielfältigen Engagements für die und das Kabarett.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon in der Schule und später in der Lehrzeit war ich erfolgreich, als bester niederösterreichischer Gärtnerlehrling kam dies auch zum Ausdruck. In meiner Gärtnerei, die bereits durch meinen Vater bestens eingeführt war, ging sein Erfolg nahtlos auf mich über. Durch meine vielen Mitgliedschaften kannte ich viele Leute, die geschäftlichen Beziehungen kamen automatisch hinzu. Neben dem Engagement in der Faschingsgilde und der Kabarettgruppe war ich auch 18 Jahre lang im Pfarrgemeinderat tätig, was ebenfalls ein wichtiger Faktor für meinen Erfolg war.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater hat den größten Anteil an meinem beruflichen Fortkommen. Er war ein ruhiger, geduldiger, verständnisvoller und vorbildlicher Mensch, der mich bei allen meinen Vorhaben voll unterstützte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In unserer derzeitigen Wirtschaft finde ich vieles nicht in Ordnung. So muß ich als Gärtner für die Befähigung, meinen Betrieb zu führen, einen Meisterbrief vorlegen, während jede Tankstelle und jeder Supermarkt Blumen führt und ohne Kenntnisse diverse Topfpflanzen verkaufen darf. Es arbeiten dort Hilfsarbeiter, die für die Pflanzenpflege nicht geschult sind.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Meine Kunden kommen immer wieder, also sind sie zufrieden mit meiner Leistung und meiner Beratung. Ich bin beliebt und bekannt als Faktotum in allen Schichten der Bevölkerung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Zeit für mein Privatleben ist zu kurz, den ich muß oft nachts arbeiten, damit ich am Tag meinen Hobbys nachgehen kann. Da meine Frau viel Verständnis aufbringt und sich selbst meinen Engagements in der Gilde anschließt, bedeutet das für uns auch Privatleben.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für Weiterbildung verwende ich etwa eine Woche pro Jahr, es werden immer wieder Fortbildungskurse von der Landwirtschaftskammer angeboten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder muß für sich selbst die wichtigsten Werte für sein Leben herausfinden. Gesundheit, Strebsamkeit und Zufriedenheit sind Voraussetzung für ein gutes Berufsleben. Jeder muß seine Grenzen kennen und soll nicht den großen Reichtum von heute auf morgen erwarten. Ohne eine gute Schul- und Berufsausbildung ist eine erfolgreiche Berufslaufbahn jedenfalls sehr schwierig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mit meinem Geschäft und den vielen sonstigen Tätigkeiten auf kommunaler und kultureller Ebene bin ich eigentlich voll mit Arbeit eingedeckt. Das soll natürlich nicht bedeuten, daß ich mich zurücklehne und nichts mehr mache. Ich habe zwei Söhne, von denen einer den Gärtnerberuf erlernt hat, der Betrieb wird daher in der Familie bleiben. Beide Söhne sind bereits in der Faschingsgilde vertreten, die Nachfolge ist also auch hier gesichert.

Eigene Kabarett-Programme