Zur Karriere von Michael Staybl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß der Pflichtschule begann ich eine Lehre zum Restaurantfachmann im Hotel Hospiz in St. Christoph am Arlberg, wo mich jedoch nach zwei Jahren der Bergkoller erfaßte und ich nach Linz ins Theatercasino wechselte, um dort mein drittes Lehrjahr zu beenden. 1992/93 leistete ich meinen Pflichtwehrdienst beim Bundesheer ab. Der Sommer und der Winter des Jahres 1993 waren geprägt von Saisonjobs am Wörthersee und in Oberlech (jeweils im Service). 1994 bis 1995 war ich dann erstmalig im elterlichen Betrieb, dem Restaurant Bergdiele, tätig. Anschließend, inspiriert durch einen guten Bekannten, war ich freiberuflich auf dem Sektor der Medizintechnik tätig, wobei es zu meinen Aufgaben gehörte, Vorträge für 150 bis 200 Personen in Spitälern, Reha-Zentren und Altenheimen zu halten. Obwohl ich sehr gut verdiente, wandte ich mich von diesem Sektor ab und begab mich in den Bereich des Eventmarketings, um verschiedene Clubbings (wie das Projekt Tempel) zu realisieren. 1997 und 1998 gründete ich den 1. Linzer Zigarrenclub (zur Zeit der zweitgrößte in Österreich) und legte die Konzessionsprüfung für das Gastgewerbe ab, um später den elterlichen Betrieb übernehmen zu können. Von 1998 bis 1999 war ich wieder im Unternehmen meiner Eltern tätig und das darauffolgende Jahr verbrachte ich in Zürich, um im Restaurant der Staatsoper und in der Kronenhalle internationale Erfahrungen zu sammeln. Im Mai 2000 zog es mich wieder heimwärts. Bis 2001 veranstaltete ich für mich persönlich Kochtage, an denen ich zwei bis drei Monate bei den besten Köchen Österreichs in die Lehre ging (z. B. Liesl Wagner-Bacher, Adi Nairz oder Albin Havel, der ein Witzigmannschüler war). 2001 beendete ich meine Wanderjahre und kehrte nach Hause zurück, um dort eine große Vinothek sowie einen Ducaticlub zu gründen. Seither bin ich als Koch in unserem Familienunternehmen tätig. Der Gast ist König, ist für unsere Familie und unser Team oberstes Credo und findet in unserer Bergdiele durch Spitzenqualität im familiären Rahmen und gelebter Gastlichkeit ihren Ausdruck. Wir bieten eine Atmosphäre, in der man sich wohlfühlt, wo man unbeschwerte Stunden verbringt und herrliche Köstlichkeiten genießt. In den Kellerräumen der Bergdiele befindet sich eine bestens sortierte Vinothek mit Weinvorräten und Spezialitäten aus allen Erteilen: über 2500 Rot- und 2000 Weißweine, verschiedene Süßweine und Champagner. Die Vorräte stammen von den Ernten der jeweils feinsten Jahrgänge, die Auswahl reicht dabei sogar bis zum Jahre 1940 zurück. Jeden Montag treffen sich die Aficionados des 1. Linzer Zigarrenclubs, um gemeinsam in der gemütlichen Atmosphäre der Bergdiele ihre erlesenen Tabakwaren zu genießen. Die kostbaren Produkte aus den Ursprungsländern von Kuba bis Brasilien lagern in einem eigenen Humidor aus Zedernholz mit einem Fassungsvermögen von 1500 Zigarren.

Zum Erfolg von Michael Staybl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Unter Erfolg verstehe ich, daß man seinen Beruf mit Liebe ausführt, gut davon leben kann und gleichzeitig mit sich selbst zufrieden ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin noch sehr unzufrieden mit mir, in meinem Kopf schwirren viele Gedanken, wie ich etwas noch verbessern kann - das ist auch gut so, denn sonst hätte ich bis zu meiner Pensionierung keine Aufgaben mehr. Am wichtigsten für jeden Erfolg ist es jedoch, sich Ziele zu stecken.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war sicherlich meine Familie, die mich auf den richtigen Weg gebracht hat.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter spielen die Hauptrolle bei meinem Erfolg.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mein Personal kann von mir alles haben, was es will, wenn ich es möglich machen kann, dann helfe ich . Im Gegenzug erwarte ich aber die gleiche Einstellung von meinen Angestellten.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich befinde mich in einer zwiespältigen Situation, da ich ja noch nicht wirklich der Chef bin. Meine Mitstreiter sehen mich als den Sohn des Hauses, der viele Flausen im Kopf hatte - sie respektieren aber, daß ich bereits viel fürs Unternehmen bewirken konnte und nun voll hinter meinem Beruf und dem Haus stehe.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
In meinem Beruf ist das sicherlich Originalität. Man sollte im Gastgewerbe ein guter Schauspieler sein, um sich auf die Gäste nach Wunsch einstellen zu können.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Großvater hat mich sehr zur Gastronomie animiert und war lange Zeit die wichtigste Person in meinem Leben. Auch mein zehn Monate alter Sohn ist für mich ein Meilenstein meines Lebens.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir lieben selbst die höchste Qualität unserer Produkte und bauen gerne eine persönliche Beziehung zu unseren Gästen auf.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll nur das tun, was man selbst will - dies aber mit Liebe, und man sollte versuchen, mit sich und dem Leben zufrieden zu sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den Familienbetrieb erhalten und bestens weiterführen. Es ist mein Wunsch, die Familie in jeder Hinsicht zufrieden stellen. Ich beabsichtige auch, meine Frau in die Gastronomie einzuführen und eventuell einen zweiten Betrieb zu eröffnen.
Ihr Lebensmotto?
Gesund bleiben.