Zur Karriere von Manfred Fass

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Unterstufe des Gymnasiums wechselte ich in die HTL Mödling, Fachrichtung Hochfrequenz- und Nachrichtentechnik, die ich 1967 mit Matura abschloß. Anschließend absolvierte ich die einjährige Bundesheerausbildung zum Reserveoffizier. Es folgte eine vierjährige Anstellung in der Entwicklungsabteilung der Firma Siemens in Wien, bevor ich zur Post- und Telegrafenverwaltung in den Telekom-Bereich in Laa/Thaya wechselte. Dort war ich 20 Jahre Leiter des Verbundamtes. Darauf war ich circa fünf Jahre bis 2002 in der Bezirksbauführung Mistelbach als stellvertretender Leiter und Projektführer tätig. Ich nahm die Möglichkeit der Frühpensionierung in Anspruch, um mich ganz dem Bürgermeisteramt widmen zu können. Bereits seit 1985 bin ich Mitglied des Gemeinderates. Bald wurde ich in den Stadtrat gewählt, 1990 wurde ich nach der Wahl Vizebürgermeister, im Oktober 1992 übernahm ich das Amt des Bürgermeisters der Stadtgemeinde. Laa an der Thaya ist eine Stadt, die bis 1989 jahrzehntelang am Eisernen Vorhang lag. Durch die Erschließung des Thermalwassers betrieben wir die aufstrebende Entwicklung der Stadt zur Thermenstadt und im September vorigen Jahres nahmen wir die Therme erfolgreich in Betrieb. Wir konnten jetzt bereits 400.000 Besucher verzeichnen.

Zum Erfolg von Manfred Fass

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich das Erreichen eines selbst gesteckten Zieles.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich fühle mich mit dem Thermalprojekt, das bestens läuft, erfolgreich. Wir haben hier in Laa bereits zwölf Fachärzte angesiedelt. Da die Thermalbohrungen sehr erfolgreich verliefen, umfaßt unser Projekt natürlich auch ein Hotel in der Entwicklungsphase. Wir erreichten, daß die Schnellbahn bis zum Jahr 2005 verlängert und elektrifiziert wird, damit auch der Stundentakt von Laa bis Wien eingehalten werden kann. Wir bekommen für die geplante Nordautobahn einen kreuzungsfreien und ortsdurchfahrtsfreien Zubringer. Es zeigt sich, daß auch für die wirtschaftliche Entwicklung von Laa alles getan wird.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Ausdauer in der Verfolgung meiner Ziele war maßgeblich für meinen Erfolg. Beim ersten Rückschlag resignierte ich nicht gleich und erbrachte immer den notwendigen Einsatz.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin immer bestrebt, alle Herausforderungen sofort zu meistern.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Neben meiner beruflichen Tätigkeit führte ich auch Lehrtätigkeiten sehr erfolgreich bei der Telekom für das ganze nördlichen Niederösterreich aus. Als ich bei den beiden letzten Wahlen die klare Mehrheit für die Übernahme des Bürgermeisteramtes erhielt, fand ich meinen Erfolg bestätigt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Im Zuge des Thermenprojektes wechselte ich den Partner, der mit mir das Projekt entwickelte, was eine gute Entscheidung war.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein ehemaliger HTL-Lehrer, Professor Freitter, war mein großes Vorbild. In der Politik beeindruckten mich Alois Mock, der einen geraden Weg ging, und Landeshauptmann Pröll, mit dem ich sehr gut zusammenarbeite.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Probleme werden sich sicher bei der Finanzierung der Gemeindeaufgaben ergeben, die durch die Steuerreformen immer wieder beeinträchtigt werden. Ich bin besorgt, daß die Gemeinden bei der Zuteilung der Finanzen zu kurz kommen könnten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Vor der letzten Gemeinderatswahl ließ ich diese Imagefrage testen und konnte erfahren, daß man mich als soliden Arbeiter sieht, der für die Stadt Laa das Bestmögliche erreichen möchte. Ich konnte eine hohe Akzeptanz bei der Jugend verbuchen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind sehr wichtig für mich, ohne verläßliche Leute könnte ich meine Zielsetzungen gar nicht verwirklichen. Ich achte daher immer auf ein ausgewogenes Arbeitsklima.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter erleben mich als kooperativen Partner.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärke der Stadtregierung von Laa liegt im Vorantreiben der Stadtentwicklung, in der Verbesserung der Infrastruktur und der Verkehrsmöglichkeiten. Wir konnten die Lebensqualität für die Bevölkerung entscheidend verbessern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich übte das Bürgermeisteramt zehn Jahre neben meinem Hauptberuf aus obwohl dies auch ein Fulltimejob war und ich vom Dienstgeber eine Freistellung von maximal 16 Stunden pro Monat bekam. Dadurch ging ein Großteil meines Erholungsurlaubes und fast die gesamte Freizeit für das Privatleben verloren. Das war eine starke Doppelbelastung, die ja jetzt wegfällt. Nach Aussage meiner Frau bin ich aber jetzt auch nicht mehr zu Hause als früher; die Freizeit ist immer noch sehr karg. Ich nehme mir jedoch jetzt schon mehr Zeit für das Privatleben, da ich schon ein Enkelkind habe.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für meine Weiterbildung veranschlage ich zehn Tage pro Jahr. Ich absolviere Kurse für Stadtmarketing, Verkehrslösungen und Schulungsmöglichkeiten für Funktionäre und Mitarbeiter.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Um die Aufgaben der Zukunft zu bewältigen, muß man auch zurückschauen, erst dann kann man die künftigen Aufgaben definieren und die Lösungen vorantreiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte noch die Thermen- und Hotelerweiterung unter Dach und Fach bringen und das Stadtbild von Laa/Thaya und die Lebensqualität der Einwohner weiter verbessern.
Ihr Lebensmotto?
Das Miteinander soll immer im Vordergrund stehen.