Zur Karriere von Andreas Bacher

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nachdem ich von 1972 bis 1975 in einem Familienbetrieb eine kaufmännische Lehre zum Raumausstatter absolviert hatte, war ich zwei Jahre lang für einen Verlag im Außendienst in Tirol tätig. Im Jahr 1977 wechselte ich nach Wels in den Gastronomiebetrieb eines Onkels von mir, wo ich ihn in der Geschäftsführung unterstützte und mein Aufgabengebiet naturgemäß sehr umfangreich war. Es folgte ein zweijähriges Zwischenspiel in der Versicherungsbranche, während dieser Zeit lernte ich auch meine erste Frau kennen. Nach meiner Scheidung 1982 war ich vier Jahre in Ostberlin für die Voest Alpine im Ein- und Verkauf tätig, im Zuge dieser Beschäftigung nahm ich auch Interessenvertretung österreichischer Mitarbeiter gegenüber der ostdeutschen Verwaltung war. Während eines Kurzurlaubes in Österreich lernte ich 1986 meine derzeitige Lebensgefährtin und Mutter meines Sohnes kennen, und mein Bruder gab mir den Anstoß zum Schritt in die Selbständigkeit. Anschließend an eine kurzfristige Kündigung eröffnete ich das Musikcafe Cello in Linz am Graben, wobei ich den Umbau des Standortes zur Gänze selbst vornahm. Durch den sehr innovativen Charakter wurde das Lokal zu einer der ersten Adressen in der Stadt, in einer Beurteilung der Zeitschrift Basta schnitt es in drei aufeinanderfolgenden Jahren als Testsieger ab. Unser Publikum bestand zu einem großen Teil aus Geschäftsleuten, wobei mein persönlicher und geschickter Umgang mit den Kunden einen wesentlichen Erfolgsfaktor darstellte. Als im Jahr 1989 gesundheitliche Probleme ihren Tribut forderten, verkaufte ich das Lokal und legte eine berufliche Pause ein, auch der Gedanke an meinen kleinen Sohn machte mich nachdenklich. Im darauffolgenden Jahr begann ich neuerlich mit der Jobsuche, die sich aufgrund meines Alters relativ schwierig gestaltete, schließlich stieg ich als Reisender für Großhandel bei der Firma Jacobs ein. Dort gelang es mir, den Umsatz innerhalb von vier Jahren zu verdreifachen. 1994 wechselte ich in den Vertrieb von Medikamenten und Medizintechnik für ein neugegründetes Wiener Unternehmen, die mich mit einem sehr hohen Fixgehalt abwarben, wobei die besagte Firma noch vor meinem Arbeitsbeginn in Konkurs ging. In dieser Situation unternahm ich wieder den Schritt in die Selbständigkeit, und zwar begann ich nebenberuflich für den Schlüsseldienst Berger im Aufsperrdienst zu arbeiten, wobei mir dabei mein handwerkliches Talent zugute kam. Als diese Firma im Jahr 2000, unter anderem bedingt durch die Spielleidenschaft des Besitzers, in Konkurs ging, ersteigerte ich mit einem Partner, Herrn Pirkebauer, der die Meisterkonzession als Schlosser einbrachte, die Konkursmasse. Seit diesem Tag führe ich die Firma Schlüsselexpress und konnte dabei das Angebot auf alle Öffnungsvarianten ausweiten, dazu bieten wir auch ein breites Spektrum an Artikeln der Sicherheitstechnik an, wir sind auch im Bereich von Neuinstallationen tätig.

Zum Erfolg von Andreas Bacher

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In erster Linie bedeutet Erfolg für mich die Freude, die ich an der Arbeit und den damit verbundenen Ergebnissen empfinde.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Grundlegend empfinde ich mich als erfolgreich, wenn für mich und meine Familie ausreichend finanzielle Sicherheit gegeben ist. Dieses Ziel werde ich voraussichtlich in einem Jahr erreicht haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich zeigte immerzu die Bereitschaft, weit überdurchschnittlichen Arbeitseinsatz zu zeigen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In Deutschland ist der Aufsperrdienst ein freies Gewerbe, in Österreich an eine Konzession gebunden. Dieser Umstand bewirkt zum Teil ein sehr brachiales und destruktives Vorgehen bei manchen deutschen Kollegen, was sich sehr zu Lasten der Konsumenten auswirkt. In Österreich möchte ich die Unübersichtlichkeit der Preisgestaltung anführen, stark überhöhte Preise bringen die Branche in ein schlechtes Licht. Dazu gehören auch Schlossereien, die unsere Dienstleistungen ohne die erforderlichen Fachkenntnisse anbieten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich habe viele Bekannte und wenige Freunde und bin eher ein Einzelgänger.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Für mich stellt meine Aufgabe eine Herausforderung dar, die meinen persönlichen Ehrgeiz weckt, wodurch ich häufig ein Schloß im Zeitraum von Sekunden öffnen kann, ohne dabei das Werkstück zu beschädigen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich nehme regelmäßig an Schulungen in Deutschland teil, die in Verbindung mit dem Kauf neuer Spezialwerkzeuge angeboten werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe vor, ein Blaulicht zu beantragen, da wir fallweise zu Notfällen, wie zum Beispiel bei eingesperrten Kindern, gerufen werden. Auch Fälle wie Gasrohrbrüche in abgesperrten Wohnungen sind bereits vorgekommen.

Projekt Kinderparadies 1995.