Zur Karriere von Sylvia Galos

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich studierte Gebrauchsgraphik an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Gleichzeitig besuchte ich den Hochschullehrgang für Werbung und Verkauf an der Wirtschaftsuniversität Wien. Meine Sehnsucht nach der Praxis wurde in dieser Zeit immer größer und ich stürzte mich in das Berufsleben. Es folgten die Geburten zweier Kinder kurz hinereinander und ein dreijähriger Aufenthalt in Deutschland. Zurückgekehrt nach Eisenstadt begann ich sofort bei einem Bekannten, der eine Werbeagentur besaß, zu arbeiten. Da die meisten Kunden dieses Unternehmens in Wien ansässig waren, wurde der Standort der Firma nach Wien verlegt. Da meine Kinder für solch einen Wechsel noch zu jung waren, machte ich mich daraufhin selbständig. Es wurde nach einiger Zeit in Eisenstadt eine mitbewerbende Agentur gegründet, und nach einer Zeit des gegenseitigen Kennenlernens begann eine Zusammenarbeit beider Unternehmen, die schließlich in eine Fusion mündete. Das Unternehmen trägt seither den Namen HGS Werbeagentur GmbH. In weiterer Folge gründeten wir einen neuen Standort in Eisenstadt, um größere und adäquate Räumlichkeiten zur Verfügung zu haben. Nach einem Standortwechsel zu Partnern der Agentur nach Bad Vöslau übersiedelte die Agentur 1999 in den Campus 21 nach Brunn.

Zum Erfolg von Sylvia Galos

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat viele Gesichter. Zum Beispiel, wenn ich meine Kinder ansehe, wie sie im Leben stehen, oder wenn ich einen guten Auftrag akquirieren konnte, oder aber, wenn es mir einmal gelungen ist, das Büro früher als sonst zu verlassen, bedeutet das jedesmal ein Erfolgserlebnis für mich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im herkömmlichen Sinne kann ich wohl nicht als erfolgreich gelten, aber im Sinne meiner eigenen Definition durchaus.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren meine Hartnäckigkeit und der Glaube an mich selbst, gepaart mit positivem Denken. Es ist aber auch sehr wichtig, ob man aus einer negativen Situation fliehen will, oder ob man eine für sich positive Lage erreichen möchte. Letzteres wäre die richtige Wahl.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich liebe Herausforderungen, sie spornen mich an.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
In meiner Branche denke ich, daß diese Einschränkung nicht besteht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich fühlte ich mich schon als Kind erfolgreich, zum Beispiel wenn ich ein Bild gemalt hatte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Erfolgreiche Entscheidungen treffe ich täglich, darum ist dies ein kontinuierlicher Prozeß und eine einzelne möchte ich in diesem Zusammenhang nicht in den Vordergrund stellen.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
Ich bin der Meinung, jede Variante kann die richtige zu ihrer Zeit sein, ebenso wie eine adäquate Mischung aus beiden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre oft aus zweiter Hand von Anerkennungen meiner Leistungen als Frau und Unternehmerin, direkte Anerkennungen sind mir eher unangenehm.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein meiner Meinung nach großes Problem ist die Tatsache, daß unsere Gestaltung und Kreativansprüche von unserer Klientel zum Teil gar nicht verstanden werden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, daß ich innerhalb meines Umfeldes sehr beliebt bin.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Da alle Mitarbeiter großen Idealismus, Teamgeist und Freude an der Arbeit mitbringen, spielen sie eine wesentliche Rolle für dieses Unternehmen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich verlasse mich vor allem auf meine innere Stimme. Um Menschen zu beurteilen, hilft mir auch das Eneagramm, eine alte Typenlehre, die erstaunlich aussagekräftig ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Manchmal denke ich, daß ich meine Mitarbeiter viel zu selten aktiv motiviere. Aber ich glaube in diesem Zusammenhang grundsätzlich an das persönliche Gespräch.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Flexibilität und Kreativität sind unsere wesentlichen Stärken.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben keine Berührungsängste und suchen eher die Kooperation, um voneinander profitieren zu können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe sehr wenig Privatleben und muß mich fast dazu zwingen, es zu praktizieren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Momentan verwende ich gar keine Zeit mehr dafür, abgesehen von umfangreicher Lektüre.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate dazu, soviel wie möglich zu lernen und für alles Neue offen zu sein. Ich nenne das Steine sammeln, die eines Tages zu Diamanten werden können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte einmal auf einer Finca auf Mallorca Zeit finden, zu malen und alles zu tun, wofür im Berufsleben keine Zeit bleibt, aber bis dahin gilt es noch einiges zu erledigen.
Ihr Lebensmotto?
In Harmonie leben.