Zur Karriere von Herbert Moder

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich war ein Findelkind und wuchs somit bei meinen Adoptiveltern mit drei Stiefgeschwistern auf. Nach der Pflichtschule erlernte ich das Hotelfach (Koch-Kellner-Rezeption) im Parkhotel in Baden. 1978 beendete ich die Lehre und legte meine Gesellenprüfung mit Auszeichnung ab. Anschließend war ich sieben Jahre lang in ganz Österreich saisonal beschäftigt, unter anderem in Kitzbühel, im Stubaital, in Kirchberg, Innsbruck usw., alle großen Touristenzentren interessierten mich und ich möchte keine Minute dieser Zeit missen. 1984 eröffnete ich eine Nachtbar hier in Baden, leider war mein Geschäftspartner nicht sehr seriös, womit diese Station meines Lebens mit viel Lehrgeld für mich zu Ende ging. In der Folge wurde ich Geschäftsführer im Hotel zum schwarzen Bock. 1989 hatte ich einen schweren Unfall als Beifahrer, lag vier Wochen im Koma, hatte ein Gehirntrauma und war rechtsseitig gelähmt. Glücklicherweise erholte ich mich davon aber wieder. Finanziell hielt ich mich durch gelegentliche Aushilfstätigkeiten in der Gastronomie über Wasser und strebte die Übernahme einer Trafik an. 1993 war es dann soweit, ich erwarb die Trafik in der Vöslauerstraße. Inzwischen erfolgten zahlreiche Umbauten in dem kleinen Lokal, die Investitionen waren enorm, aber die Umsatzsteigerung in den letzten zehn Jahren liegt etwa bei dreihundert Prozent.

Zum Erfolg von Herbert Moder

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, wenn ich in der Früh aufstehe und mich darauf freue, ins Geschäft zu gehen, weil sich meine Arbeit bezahlt macht, mir Spaß bereitet und auch Geld in die Kasse bringt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich glaube schon, daß ich erfolgreich bin.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Basis ist meine Erziehung, ich setze mir ein Ziel, strebe dieses an und lasse nicht locker, bis es erreicht ist. Darüber hinaus ist auch eine große Portion Hartnäckigkeit nötig, die sicherlich ein weiterer Faktor für meinen Erfolg ist.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
So richtig erfolgreich empfand ich mich erst vor zwei Jahren, als auch der Lotto-Computer in meiner Trafik installiert wurde.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Entscheidungen waren immer aufgrund meines Konzepts zum Umbau des Geschäfts zu fällen, und sie waren alle erfolgreich. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, meine Gattin prägte mich, denn ohne sie hätte ich nichts erreicht. Sie ist für mich Rückhalt und Motor, außerdem sind wir auch Geschäftspartner, denn sie unterstützt mich in sämtlichen buchhalterischen Angelegenheiten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Erfahren habe ich schon sehr viele Anerkennungen, wenn auch nur versteckte. Zum Beispiel, wenn positiv über mich gesprochen wird oder wenn meine Aktionen als gut bewertet werden.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das Problem ist, daß die Trafikanten in der Regel von den Medien und in der Allgemeinheit fast als Drogendealer gesehen und eingestuft werden. Dabei handelt es sich um einen anerkannten, höchst ehrenhaften Beruf.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Da ich den Status des Unikums habe, bin ich eher beliebt und anerkannt, auch als Geschäftsmann. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine Stärke ist meine Persönlichkeit, ich bin in Baden als Unikum bekannt, das individuelle persönliche Service, auch unser Sortiment, insbesondere auf dem Zigarrensektor, sind Stärken.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir stehen in blendendem Einvernehmen, daher kann eigentlich von Konkurrenz keine Rede sein, im Gegenteil, wir helfen einander, wenn es notwendig ist, auch aus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diesen Beruf kann man nur ausüben, wenn man gemeinsam diesen Weg geht. Richtig ist, daß für das Private tatsächlich wenig Zeit bleibt.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Um am Laufenden zu bleiben, muß man zirka eine Woche im Jahr für Fortbildung aufwenden.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Überlegt euch, ob ihr selbständig werden wollt, es sieht viel besser aus als es ist und es ist teuer. Doch wenn man sich selbständig macht, sollte man nicht gleich den Chef spielen wollen, sondern selbst arbeiten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das oberste Ziel ist, so zu leben, daß ich gesund bleibe. Geschäftlich ist mein nächstes Ziel, die Auslage zu sanieren und zu modernisieren.
Ihr Lebensmotto?
Ich will so bleiben, wie ich bin.