Zur Karriere von Thomas Brezina

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte das Bundesrealgymnasium in der Krottenbachstraße in Wien und studierte anschließend an der Technischen Universität Wien Maschinenbau mit der Fachrichtung Verkehrsmittel und Verkehrstechnik. Nach Abschluß des Studiums hatte ich die Möglichkeit, meinen Zivildienst am Kuratorium für Verkehrssicherheit zu leisten, und verfaßte parallel dazu in dieser Zeit auch meine Diplomarbeit, die das Thema Verkehrssicherheit und die Sicherheit von Kraftfahrzeugen behandelte. Ich lernte in diesem Zusammenhang das Unternehmen Pepperl + Fuchs kennen, das sich zu diesem Zeitpunkt unter anderem mit Verkehrssensorik, elektronischen Geisterfahrerwarnungen, Tempoanzeigen und dergleichen beschäftigte. Nach diesem Kennenlernen folgte 1997 eine Bewerbung und mein anschließender Arbeitsbeginn als Außendienstmitarbeiter. Seit dem Jahr 2000 bekleide ich die Position des Geschäftsführers. Im Frühjahr 2004 wurden in unserer ungarischen Niederlassung die Bereiche Produktion und Vertrieb getrennt, und man war auf der Suche nach einem fähigen Geschäftsführer für den Vertrieb. Man bot mir diese Stelle zusätzlich an, und ich nahm die Herausforderung gerne an. Ich selbst bin in Ungarn zwar nicht so intensiv am Markt tätig wie in Österreich, doch die Geschäfte entwickeln sich dank meiner Mitarbeiter vielversprechend. Im Jahr 2005 wurden die Vertriebsmärkte des Unternehmens neu aufgegliedert, und seither bin ich außerdem als Regional Sales Director für ganz Osteuropa zuständig. Weiters bin ich zweiter, nicht operativer Geschäftsführer unserer tschechischen Niederlassung in beratender Funktion.

Zum Erfolg von Thomas Brezina

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meiner Meinung nach steht der Erfolg des Menschen auf drei gleichwertigen Säulen: Gesundheit, Beruf und Privatleben. Wenn diese drei Säulen Stabilität aufweisen und harmonieren, bedeutet das für mich persönlicher Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Bis dato sehe ich mich durchaus als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, ich habe das Richtige zum bestmöglichen Zeitpunkt und am richtigen Ort getan, um erfolgreich zu sein.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt, als ich merkte, daß meine Arbeit und meine Person in diesem Unternehmen mit einer gewissen Akzeptanz ausgezeichnet wurden.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich bin der Meinung, daß es keinen Sinn hat, sich zu verstellen, daher haben Originalität und Authentizität für mich absoluten Vorrang.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Im Sinne des Idealismus hat mich die Familie Porsche sehr beeindruckt, und im konkreten Fall hat mich mein ehemaliger Chef und Vorgänger mit seinem Organisationstalent und seiner Fähigkeit, Mitarbeiter zu führen, wesentlich geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung wird einem nicht geschenkt, man muß sie sich erarbeiten. Ich bekam sie von meiner Familie in der Schulzeit und jetzt vor allem von der Unternehmensleitung für meine Arbeit. Ich fühle mich anerkannt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich sehe die Gefahr, daß Probleme anderer Bereiche in unsere Branche überschwappen. Es wird in immer kürzeren Zyklen versucht, noch innovativere Produkte auf dem Markt zu bringen, wobei die Qualität derselben irgendwie leiden muß. Obwohl der Preisdruck wieder angezogen hat, gelingt es uns aber noch immer, gleichbleibende Qualität zu produzieren.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, ich werde als freundlicher und hilfsbereiter Mensch gesehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr wichtige, zumal ich dem Teamgeist oberste Priorität einräume.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Erstens nach fachlichen Qualitäten und zweitens nach ihrer Integrierbarkeit in das vorhandene Team.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche durch mein Vorbild motivierend zu wirken und die Probleme unserer Kunden in der richtigen Art und Weise den Mitarbeitern zu explizieren. Gutes Betriebsklima setze ich voraus.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, ich werde gewissermaßen als Leitwolf des Teams gesehen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Kundennähe und hohe technische Kompetenz zählen sicher neben Flexibilität zu unseren wesentlichen Stärken. Auch unsere Sensibilität für Kundenwünsche wird im Lauf der Jahre immer ausgeprägter. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Im Vergleich zu vielen anderen Branchen, wo ein sehr harter Konkurrenzkampf tobt, geht es bei uns recht fair und menschlich zu. Bis zu einem gewissen Punkt, der wirtschaftlich vertretbar ist, tauschen wir sogar Erfahrungen aus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich denke, diese Vereinbarung gelingt mir sehr gut, da ich die Fähigkeit besitze, sehr viele Dinge in kürzester Zeit zu erledigen. Organisieren war immer schon meine Stärke, durch meine zusätzlichen Aufgaben in Osteuropa habe ich aber auch auf diesem Gebiet noch einiges dazugelernt. Daher lassen sich Beruf und Privates nach wie vor gut vereinbaren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Da mein Interessenbereich ein sehr weit gestreuter ist, zähle ich berufsfremde Dinge ebenso dazu und würde für Weiterbildung etwa fünf Prozent meiner Freizeit veranschlagen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate dazu, offen und flexibel zu sein und sich auch in die Rolle anderer zu versetzen. Das halte ich für sehr wichtig, da wir in der heutigen Zeit das Gespür für die Meinung anderer Menschen immer mehr verlernen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen beruflichen Erfolg noch etwas steigern, gesund bleiben und weiterhin ein gutes Familienleben genießen.
Ihr Lebensmotto?
Freude haben mit dem, was man tut.